Hauptmenue
Aktuelles
Termine
Blasorchester und Fanfarenzug
Jugend
Historie
Musikecke
Vorstandschaft
Archiv
Dokumente
Facebook
Impressum
Datenschutz- erklärung
Anmeldung





Passwort verloren?



Lucky Luke räumt auf im Narren-Saloon

Lucky Luke räumt auf im Narren-Saloon

Mit freundlicher Genehmigung von Vanessa Schäfer und der Schwetzinger Zeitung. Zum Original.

Hockenheim im 19. Jahrhundert: Gesetzlosigkeit versetzt die Rennstadt in Angst und Schrecken. Trapper treiben tagsüber ihr Unwesen. Gejagte Verbrecher wie Jesse James und Billy the Kid machen nachts die Straßen unsicher. Die örtliche Polizei ist machtlos. Selbst der Fanfarenzug weiß sich nicht anders zu helfen, als Lucky Luke einzuschalten. Der Held des Wilden Westens bekommt sie schließlich alle: die Furchtlosen, die Halbstarken und die Narren des FZ-Kappenabends, die allesamt im Stadtparksaal gefesselt wurden - von einem kurzweiligen Programm.

"Hoggemer Sauerkraut"

Der Schlachtruf "Hoggemer Sauerkraut" mochte in dieser Nacht nicht verstummen, in der Lucky Luke (Steffen Kurzenhäuser), der Totengräber (Vorsitzender Rainer Sass) und die gefürchteten Dalton-Brüder stellvertretend für den FZ die Narrenschar regierten. Selbst der Karnevalverein Reilingen, des CDG Viernheim sowie die beiden Hockenheimer Karnevalsgesellschaften CC Blau-Weiss und HCG konnten sich dieser nicht entziehen und ließen sich mitreißen in die Welt des Gesangs, des Tanzes und des puren Vergnügens.

Bereits mit den Dudelsackcowboys Andreas Hambsch, Alfred Kupferschmid und Kurzenhäuser war es um die Jecken geschehen. Der Schmelztiegel der Traditionen brachte dabei zusammen, was ursprünglich nicht zusammengehörte: Schottische Hochlandklänge und Trommelrhythmen durchdrangen den Saloon, in dem die FZ-Jugend den Square Dance gesellschaftsfähig machte.

Mit einem Angriff auf die Lachmuskeln warteten Guido Fey, Ole Jakubik und Benjamin Wolf auf. Nach dem Motto "Eine Ohrfeige kommt selten allein", stellten sie in einem Sketch die Philosophie des Schlags ins Gesicht zur Schau. Dabei klatschte es nicht nur gewaltig auf der Bühne, sondern auch unter den Zuschauern, die sogleich die erste Rakete des Abends zündeten.

Dass beim Fanfarenzug der Jahresorden gewöhnlich mit einer Gabel Sauerkraut serviert wird, ist Tradition. Dass selbst die drei (Wackel)-Tenöre einen erhielten, spricht jedoch Bände. Der Auftritt von Kay Preißler sowie Guido und Karsten Fey entpuppte sich als eines der Highlights des Abends. Einen Körpereinsatz, wie er einem Pavarotti nicht annähernd möglich ist, legten sie in ihre Darbietung hinein und stahlen damit den Tänzerinnen des traditionellen Gardetanzes fast die Schau. Beinwürfe, Spagatsprünge und ein Höchstmaß an Gelenkigkeit - was die HCG und der KVR-Aktivengarde im Wilden Westen praktizierten, muss ihnen erst einmal jemand nachmachen. Tanzmariechen Nina Vogel von der HCG gelang dies. Grazil und elegant von der Elfe bis hin zur Hexe schwebte sie in einer Soloperformance durch den Raum und verzauberte ihr Publikum durch Anmut und Gefühl.

Da fielen die Hüllen

Aber auch in der Bütt waren Akteure zugange, die es mit ihren Versen auf den Punkt brachten. Von der Rolle einer geplagten Ehefrau konnte Jeanette Huck ein Lied singen und musste letztendlich doch erkennen: "So viele Männer sind wirklich schlecht - awwa ohne Mann wär's mir a net recht." Und umgekehrt genauso. Wie aufgeschmissen der Mann ohne seine weibliche Gefährtin ist, machte Hannes Nowack in seiner Bütt "Averell, Averell, was kochst du denn morgen?" klar. Das Jammern von Klaus Zizmann konnte ebenfalls ein jeder nachvollziehen. Urlaubsreif? -- Nein, danke: "Deshalb sag ich heute kess: Urlaubmachen, das ist Stress."

Einen Schmaus für die weiblichen Sinne bereiteten die vier Schrewergartebuwe. Halbbekleidet machten sie die schönste Shampoowerbung, die sich Frau wünschen kann. Das gegenseitige Kopfeinseifen ließ die Damenwelt Kopf stehen. Die sich trocken rubbelnden Freigelegten ebenso.

Aber auch die Herren kamen nicht zu kurz. Neben einem Ständchen der FZ-Frauen, ließen diese auch die Hüllen fallen. Zumindest optisch täuschend. In ihrem "Black Striptease" spielten die Tänzerinnen mit den Effekten des Schwarzlichts, so dass die vermeintlich splitterfasernackten Damen am Ende noch voll bekleidet waren.

Ihren Effekt hatten sie bei der Herrenschar jedoch erzielt, die allmählich dem Höhepunkt des Abends entgegenfieberten: Dem Schautanz der HCG und FZ-Tänzer, die das Parkett zum Krachen brachten. Schaurige Stimmung keimte in der Performance auf, die mit Paartanzeinlagen und Hebefiguren selbst für Lucky Luke zu einem neuen Abenteuer wurde - eines im 21. Jahrhundert, in das die FZ-Stimmungskapelle abschließend zurückholte.

Schwetzinger Zeitung
09. Februar 2010

 
< Zurück   Weiter >
© 2024 Fanfarenzug der Rennstadt Hockenheim e.V.
Joomla! is Free Software released under the GNU/GPL License.